Wanderweg Kultur-Findlinge
© Lüneburger Heide GmbH

Auf der Spur der Heidjer-Kultur

Seit mehr als über 5000 Jahren siedeln Menschen im Gebiet des heutigen Naturparks Lüneburger Heide. Sie erbauten Häuser und Ställe, Kirchen und Grabstätten aus Materialien, die sie in der Heidelandschaft vorfanden. Der Wanderweg „Kultur-Findlinge“ lädt Sie ein, den Spuren der Heidjer-Kultur zu folgen.

 

Seit mehr als über 5000 Jahren siedeln Menschen im Gebiet des heutigen Naturparks Lüneburger Heide. Sie erbauten Häuser und Ställe, Kirchen und Grabstätten aus Materialien, die sie in der Heidelandschaft vorfanden. Der Wanderweg „Kultur-Findlinge“ lädt Sie ein, den Spuren der Heidjer-Kultur zu folgen. Ausgangspunkt des Wanderweges „Kultur-Findlinge“ ist Jesteburg, im Norden der Lüneburger Heide. Der Wanderweg führt Sie in südliche Richtung zur Kunststätte Bossard, die mitten im Wald liegt. Die Kunststätte Bossard wurde von 1911 bis 1959 von Johann und Jutta Bossard errichtet. In dem Gesamtkunstwerk vereinen sich Architektur, Bildhauerei, Malerei, Kunstgewerbe und Gartenkunst. Das Wohn- und Ateliershaus im Heimatschutzstil ist bis in das kleinste Detail künstlerisch ausgestattet. Neben dem Wohnhaus ist der 1926 in Backsteinexpressionismus errichtete Kunsttempel zu besichtigen. Auf dem drei Hektar großen Waldgrundstück hat das Künstlerehepaar eine beeindruckende Gartenlandschaft geschaffen.
Von der Kunststätte Bossard führt Sie der Weg über Dierkshausen nach Hanstedt. In Hanstedt ist vor allem die St. Jakobi Kirche ein Kulturtipp. Die einschiffige neugotische Backsteinkirche mit Lang- und Querhaus wurde 1881/1882 erbaut und bietet für ca. 600 Personen Platz. Der 36 m hohe Turm hat einen achteckigen Helm mit 4 Ecktürmen. Die Patina des Kupferdaches ist schon von weitem sichtbar. Besonders sehenswert ist das von dem Heide-Bildhauer Max Schigulla im Jahre 1989 geschaffene Holzrelief. Es zeigt die Taufe Jesu umgeben von sieben Szenen aus dem Leben Jesu.

Von Hanstedt führt Sie der Weg durch das „Schmale Aue-Tal“ in den kleinen, am Naturschutzgebiet gelegenen Heideort Undeloh. In Undeloh ist vor allem das im Jahre 2009 eröffnete Heide-Erlebniszentrum ein wahrer Geheimtipp für Naturliebhaber. Im Heide-Erlebniszentrum wird Ihnen mit modernen Medien die Entstehung der Kulturlandschaft Heide in Zeitabschnitten vorgestellt. So erleben Sie in einer Eisgrotte die Entstehung der Landschaft während der Eiszeiten. Aber auch die typischen Lebensräume der Heide wie Fließgewässer, Moore und natürlich auch die Heideflächen werden Ihnen mit ihren Pflanzen und Tieren auf anschauliche Weise vorgestellt.
Dann geht es durch das Radenbachtal in Richtung Egestorf. Hier treffen Sie auf Jahrhunderte alte Fachwerkhäuser mit reetgedeckten Häusern und Ställen. Inmitten des Ortes Egestorf, umgeben von malerischen Lindbäumen, liegt die aus dem Jahr 1645 erbaute Fachwerkkirche St. Stephanus. Die Kirche hat einen abseits stehenden hölzernen Glockenturm, was an nordische Stabkirchen erinnert.

In Eyendorf ist die heute noch betriebene Erd-Holländerwindmühle eine Wanderpause wert. Im Gegensatz zu der deutschen Bockwindmühle, bei der das ganze Haus drehbar auf einem Zapfen ruht, wird bei der Holländerwindmühle nur die Haube in den Wind gedreht. Auf dem Weg von Eyendorf nach Raven stoßen Sie auf ein beeindruckendes Großsteingrab unserer Vorfahren. Mächtige Findlinge bilden hier eine Grabkammer, die im Laufe der Jahrhunderte mehrfach benutzt wurden. Ensembles mehrerer Großsteingräber begegnen Ihnen entlang des Weges noch in der Nekropole Soderstorf und in der Oldendorfer Totenstatt. Sie zählen zu den faszinierenden Zeugnissen der Frühgeschichte im Naturpark Lüneburger Heide. Die Ihnen entlang des Weges kreuzenden Großsteingräber sind bis zu 80 Meter lang und weisen mehrere Eingänge auf.

In dem kleinen Ort Raven fällt vor allem die St. Matin-Kirche ins Auge. Die gotische Backsteinkirche liegt malerisch auf einem Hügel der Hohen Geest. Sie wurde etwa 1400-1425 über den Mauern der alten Feldsteinkirche errichtet. Ein Turm wurde um 1600 angesetzt. In den Jahren 1988-1990 musste die Kirche grundlegend restauriert werden und bekam völlig neue Fundamente. Von Raven verläuft der Weg durch schattige Wälder und entlang von Feldern über das Großsteingrab der Nekropole Soderstorf in die Oldendorfer Totenstatt.
Die Oldendorfer Totenstatt ist ein weiteres Steingrab mit insgesamt sechs Grabhügeln und Megalithanlagen. Im archäologischen Museum „Schemmes Hus“ werden Ihnen einmalige Funde aus dem Bereich der Archäologie geboten und in einer Ausstellung bekommen Sie anhand eindrucksvoller Grabfunde Informationen über die Einwanderung der ersten Ackerbauern und die Errichtung ihrer Grabanlagen im Luhetal.
Weiter nach Amelinghausen, das durch sein Heideblütenfest landesweit bekannt ist. Am Abend ist vor allem der Lopausee ein idyllischer Ort um den Tag ausklingen zu lassen.

In Betzendorf liegt zwischen alten Eichen, auf einer Anhöhe, die zum Teil uralte Kirche St. Peter und Paul. Der alte Wehrturm der Kirche wurde möglicher Weise nach dem Friedensschluss Karls des Großen mit den slawischen Wenden 812 errichtet. Es kann aber auch sein dass der Turm erst im Zusammenhang mit dem Bau der ersten Steinkirche nach 1341 als Fluchtturm gestaltet und mit Schießscharten versehen worden ist, nachdem das Kloster Lüne in Lüneburg das Patronat über die Kirche erhalten hatte.
Höhepunkt des Wanderweges „Kultur-Findlinge“ ist die 1000-jährige Salz- und Hansestadt Lüneburg. Die unvergleichliche Atmosphäre Lüneburgs mit ihren gotischen Backsteinfassaden zieht Urlauber im wahrsten Sinne des Wortes magisch an. Das 1172 gegründete Kloster Lüne gehört zu den sechs bekannten Heideklöstern. Nach zwei Bränden entstanden 1372 die bis heute erhaltenen mittelalterlichen Gebäude. Erwähnenswert ist die Brunnenhalle mit dem Handsteinbrunnen.


Quelle: Bild und Text von Lüneburger Heide GmbH