Krebsvorsorge – auch im Alter wichtig

Dramatische Befunde bei älteren Patientinnen. Die Mediziner warnen.
„Es ist erschreckend, wie oft ältere Patientinnen mit weit fortgeschrittenen Krebserkrankungen zu uns in die Frauenklinik kommen“, sagt Chefarzt Prof. Dr. med. Peter Dall, der auch das Brustzentrum und das Gynäkologische Krebszentrum des Klinikums Lüneburg leitet, „Das kann eigentlich nur dadurch erklärt werden, dass Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung nicht regelmäßig wahrgenommen werden.“


Gemeinsam mit Dr. med. Westphalen und Dr. med. Ahlf, beide niedergelassene Frauenärzte und im Berufsverband der Frauenärzte, sowie Dr. med. Jarmatz, Vorsitzender beim Landesverbandes Niedersachsen des Deutschen Hausärzteverbandes, will er auf diese Situation aufmerksam machen und weit verbreitete Irrtümer über richtigstellen.

„Viele glauben, dass im Alter nichts mehr passieren kann, aber das ist eindeutig falsch“, erläutert Prof. Dall. Auch Frauen, denen die Gebärmutter entfernt wurde, können noch an Unterleibskrebs erkranken. Wenn sie zum Zeitpunkt der Operation jünger als 60 Jahre sind, werden in der Regel die Eierstöcke nicht entfernt. Es bleibt also die Gefahr einer Eierstockkrebserkrankung.


Viele Frauen wissen nicht, dass auch an den Schamlippen Krebs entstehen kann (sogenannte Vulvakarzinome), diese sind im Frühstadium sehr gut behandelbar. Nach wie vor sind diese selten aber wenn sie  auftreten, ist durch die Nähe zu Blase und Darm häufig dort auch bereits Gewebe geschädigt. Je tiefer das Krebsgewebe eindringt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für Lymphknotenmetastasen und umso schlechter sind die Heilungschancen.


Gemeinsam mit dem Klinikum wollen die Ärzte öffentlichkeitswirksame Aktionen entwickeln, um nicht nur ältere Frauen und deren Angehörige, sondern auch niedergelassene Kollegen und Pflegeheime/dienste dafür zu sensibilisieren, wie wichtig regelmäßige Krebsfrüherkennung ist – in jedem Alter.


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