Lüneburg, September 2019

Gesundheitschecks als chance


Das können Sie als Senior für sich selbst tun. Fördern Sie Ihre Fitness: Bewegen Sie sich ausreichend, trainieren Sie Ihr Gehirn, absolvieren Sie regelmäßig Gesundheitschecks und Sehtests.


Mit zunehmendem Alter können sich Gesundheitsbeeinträchtigungen einstellen. Typisch sind ein Nachlassen der Seh- und Hörkraft sowie eine verminderte Reaktionsfähigkeit. Dies kann die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Um Klarheit über den eigenen Gesundheitszustand zu erhalten und auch rechtzeitig gegensteuern zu können, ist ein regelmäßiger freiwilliger Gesundheitscheck beim Hausarzt oder der Hausärztin hilfreich.


Einen einheitlichen Check gibt es nicht. Überprüft werden sollten neben der Sehkraft das Gehör, die Beweglichkeit, die Aufmerksamkeit und die Reaktionsgeschwindigkeit sowie die Funktion von Herz, Leber und Nervensystem. Interessierte Autofahrende können beim Online-Test unter www.dvr.de/schulterblick ihre Seh-, Hör- und Reaktionsfähigkeit prüfen. Der Test vermittelt einen ersten Eindruck, ersetzt aber nicht den regelmäßigen Besuch beim Arzt.

 

Verwandte und Freunde sind gefragt
Angehörige sehen es häufig als Erste, wenn sich bei Familienmitgliedern allmählich Beeinträchtigungen beim Fahren einschleichen. Sie sind deshalb besonders gefragt, die Betroffenen darauf und auf die damit verbundenen Risiken hinzuweisen. Sensibilität und Sachlichkeit sind wichtig in dieser nicht ganz einfachen Frage, aber auch das gemeinsame Besprechen von Lösungen. Besorgte Verwandte oder Freunde sollten ältere Autofahrende ermutigen, sich regelmäßig ärztlich untersuchen zu lassen.
In der kostenlosen Broschüre „Fit und Auto-mobil“ des DVR (Deutscher Verkehrssicherheitsrat) finden sich auf 36 Seiten Hinweise für ältere Menschen und ihre Angehörigen zur Aufrechterhaltung einer sicheren Auto-Mobilität. Der Leitfaden „Sicher mobil im Alter“ liefert Tipps für Angehörige und Freunde. Beide Medien können unter www.dvr.de/schulterblick heruntergeladen oder in gedruckter Form ebenfalls kostenfrei beim DVR bestellt werden.

 

Arzneimittel: Achtung bei Multimedikation
In Deutschland sind rund 55.000 Medikamente zugelassen. Fachleute gehen davon aus, dass sich rund 2.800 dieser Präparate negativ auf die Teilnahme am Straßenverkehr auswirken können.
Bei älteren Menschen ist die gleichzeitige, regelmäßige Einnahme von vier oder mehr Medikamenten über einen längeren Zeitraum, eine Poly- oder Multimedikation, sehr wahrscheinlich. In Deutschland nehmen etwa 40 % der über 65-Jährigen fünf oder mehr rezeptpflichtige Arzneistoffe ein. Rezeptfreie Medikamente sind dabei noch nicht berücksichtigt. Eventuelle Wechselwirkungen der Präparate müssen deshalb unbedingt beachtet und mögliche die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigende Folgen mit dem betreuenden Hausarzt oder dem Facharzt besprochen werden.

 

Die „Aktion Schulterblick“
Mit der „Aktion Schulterblick“ informiert der DVR über die Notwendigkeit freiwilliger Gesundheitschecks zum Erhalt der Fahrtüchtigkeit. Die „Aktion Schulterblick“ wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) unterstützt. Unter www.dvr.de/schulterblick finden sich zahlreiche Informationen rund um den Erhalt der Mobilität im Alter.


Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.