reerdigung

Wie können Bestattungen nachhaltig gestaltet werden? Eine neue Form der Bestattungstrends ist die Reerdigung. Bei einer Reerdigung wird der Körper in einer Art Schnellverfahren zur natürlichen Erde verwandelt und so in den Kreislauf des Lebens zurückgeführt. Reerdigungen sind umweltfreundlicher als herkömmliche Bestattungsarten und arbeiten mit den Gesetzen der Natur.

Bei einer Reerdigung wird der natürliche Vorgang der körperlichen Zersetzung genutzt und initiiert. Damit ist eine neue nachhaltige Art der Bestattung entstanden, bei der auf naturbelassene Prozesse statt auf Verbrennung gesetzt wird. Reerdigung stellt damit eine der ökologischsten Bestattungsform aller Zeiten dar. Schließlich werden schätzungsweise pro Feuerbestattung 242 Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt, was die Umwelt belastet. Erdbestattungen schneiden ein wenig besser ab. Allerdings können dabei durch den Körper, die Kleidung, Zahnfüllungen oder den Sarg Schadstoffe in die Erde und ins Grundwasser gelangen. Auch Implantate oder implantierte Geräte wie Herzschrittmacher können durch Quecksilber oder Plutonium eine Belastung für die Umwelt sein.

Wie funktioniert eine Reerdigung?
Eine Reerdigung dagegen setzt ganz auf die Gesetze der Natur und beschleunigt den naturgemäßen Zersetzungsprozess. Sie ist damit eine alternative Bestattungsform. Die verstorbene Person wird in eine Truhe, dem sogenannten Kokon, auf natürlichen Rohstoffen wie Stroh, Holzspäne und Blumen gebettet. Bei dieser Einbettung ist meistens möglich, dass Angehörige anwesend sind. Dann wird der Kokon in eine sogenannte Wabe eingebracht: Eine umhüllende Holzstruktur mit mehreren Anschlüssen, durch die Sauerstoff und Wasser in den Kokon gelangen und in der verschiedene Werte gemessen werden. Dort erwärmt sich der Kokon durch die Aktivität der Mikroorganismen auf bis zu 70 Grad und wird alle paar Tage langsam von Seite zu Seite gedreht, um eine gleichmäßige Wasserverteilung zu gewährleisten. So wird der Körper bei idealen subtropischen Bedingen ohne die Beigabe jedweder Chemikalien zersetzt.

Reerdigung in Deutschland
Die Idee gibt es schon länger, denn nachhaltige Bestattungen sind gefragt. In Amerika forschte nun Lynne Carpenter-Boggs gemeinsam mit dem Unternehmen Recompose, die diese natürliche Bestattungsform mittlerweile anbieten. Auch in Deutschland ist es gesetzlich möglich, da es sich bei der Reerdigung um eine Art zügige Erdbestattung handelt. Trotzdem ist sie in Deutschland noch nicht sehr verbreitet. Nur aus-gewählte Bestattungsinstitute bieten zurzeit Reerdigungen an. In Zukunft könnte sich das aber, aufgrund der wachsenden Nach-frage nach alternativen Bestattungen, die besonders nachhaltig sind, bald ändern. Wir von Emmora beraten Dich gerne zu Deinen Möglichkeiten.

Was passiert nach der Reerdigung?
Nach der Reerdigung wird die Erde anschließend aus dem Kokon entnommen und auf einem Friedhof der Wahl beigesetzt. In Amerika gibt es auch die Möglichkeit, die Erde einfach zu verstreuen. In Deutschland ist das zurzeit noch nicht erlaubt, da hier der gesetzliche Friedhofszwang gilt.