Wer von Pelletheizungen spricht, muss zwei Arten unterscheiden. Es gibt die Einzelöfen, die einen Wohnraum mit direkter Wärmeabgabe beheizen und die Zentralheizungen, die ganze Häuser mit Wärme versorgen.
Was sind Pellets?
Pellets werden aus gepresster Sägespäne hergestellt. Genaugenommen sind sie ein Abfallprodukt der holzverarbeitenden Industrie. Auf Grund ihrer geringen Restfeuchtigkeit und der individuellen
Verarbeitbarkeit hat man sie sehr schnell als ideales Brennmaterial entdeckt. Sie lassen sich gut lagern, da man es in beliebigen Formen pressen kann. Als lose Ware oder abgepackt in Säcken ist
der Transport und die Bestückung an der Heizungsanlage für jederman zu bewältigen. Gerade bei Kaminöfen ein nicht unerhebliches Agument. So bleiben doch die rußverschmierten Hände ein Teil
unserer Geschichten.
In den 1970er Jahren wurden in den USA die ersten Pellet-Kaminöfen entwickelt. Ende der 70er Jahre wurden auch europäische Heizkesselhersteller auf diesen energetisch hocheffizienten Brennstoff
aufmerksam und begannen ebenfalls die Entwicklung von Pelletheizungen.
Der Markt für Holzpelletheizungen in Deutschland entwickelte sich erst später, nachdem 1997 die Verwendung von Holzpellets in Deutschland freigegeben wurde. Heute ist Deutschland der
umsatzstärkste Absatzmarkt für Holzpelletheizungen.[1]
Zwei Arten von Pelletheizungen
Beim Einzelofen handelt es sich meistens um einen optisch schönen Ofen, der direkt im Wohnraum steht und mit max. 6 – 8 kW seine Wärme abgibt. Pellets eignen sich auf Grund ihrer sauberen
Beschaffenheit besonders gut als Brennmaterial für Öfen im Wohnraum. Zudem entsteht kaum Ruß, weniger Asche und bedarf so weniger Reinigungsaufwand als bei fossilien Brennstoffen.
Bei einem Zentralheizungssytem spricht man von Heizungsanlagen inklusive Steuerungs- und Regeltechnik. Sie eignen sich sowohl für Ein- oder Zweifamilienhäuser als auch für größere Wohnanlagen und
Betriebseinheiten. Sie können auch mit anderen Brennmaterialien wie Scheitholz oder Hackschnitzel beschickt werden.
Bei Vollbetrieb sind sie wesentlich effizienter als Öl- oder Gasheizanlagen. Die Aufwärmphase ist bei Pelletheizungen zwar länger, aber kombiniert man sie mit einem Wärmespeichersystem, wie zum
Beispiel Pufferspeicher für Heizung und Warmwasser, so lässt sich die Effizienzkurve steigern.
Wartung und Betreuung
Moderne Pelletheizungen arbeiten nahezu vollautomatisch. Die regelmäßigen Arbeiten beschränken sich auf das Befüllen des Brennstofflagers und das Leeren des Aschebehälters (nach mehreren
Wochen).
Nutzen Sie die staatliche Förderung
Wer seine Heizungsanlage auf Pellet umstellt oder eine komplett neue Anlage aufstellen lässt, der kann von der staatlichen Förderung profitieren. In Deutschland wird vom Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der Einbau von Pelletheizungen im Rahmen eines „Marktanreizprogramms“ (MAP) gefördert. Der Zuschuss beträgt 1400 Ä für Pelletöfen mit Wassertasche
(wasserführende Öfen), 2400 Ä für Pelletkessel ohne Pufferspeicher (Kesselleistung 5 bis 66,6 kW) und 2900 Ä für Pelletkessel mit neu errichtetem Pufferspeicher mit mindestens 30 Litern Inhalt
pro kW max. Kesselleistung (hier 5 bis 80,5 kW) Zusätzliche Boni werden gewährt, wenn gleichzeitig die Installation einer förderfähigen thermischen Solaranlage (Bivalente Heizung) und/oder einer
Anlage zur solaren Warmwasserbereitung erfolgt oder die Energieeffizienz (Wärmedämmung) des beheizten Objektes auf einen bestimmten Standard gebracht wird.[2] Der Einbau eines Abgaswärmetauschers
zur Steigerung des Wirkungsgrades und/oder eines Partikelfilters zur Abscheidung des im Abgas enthaltenen Feinstaubs wird mit einer zusätzlichen „Innovationsförderung“ unterstützt.
Inversition und Wirtschaftlichkeit
Wie bei so vielen neuen Techniken, sind auch hier die Anschaffungskosten derzeit höher, als bei den üblichen Öl- oder Gasheizungsanlagen. Jedoch hat man die Mehrkosten durch die geringen
Betriebskosten recht schnell wieder eingespart, je nach Brennstoff und Brennstoffpreis. Bei größeren Anlagen ist der Punkt der Einsparung eher erreicht, da der Inverstitionspreis gegenüber den
Betrieskosten geringer ist. Zur Zeit sind die zur Verfügung stehenden finanziellen Förderungen in jedem Fall ein großes Plus für die Pelletheizung.
Unser Fazit
Wer sich also für die Modernisierung seiner Heizung oder auch nur eine behagliche Wärme durch einen Kaminofen interessiert, sollte an diesem Brennstoff nicht vorbeischauen. Ein Vergleich lohnt
sich.
Text: Sabine Butenhoff
[1] FNR: Marktübersicht Pellet-Zentralheizungen und Pelletöfen. S. 7
[2] Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle,
www.bafa.de