Lüneburg, Dezember 2025

Farben in Funktionsräumen

Wirkung und Gesundheitsaspekte bei den Materialien

Farben und Materialien in Funktionsräumen wie Büros, Küchen, Badezimmern oder Arbeitsräumen beeinflussen nicht nur die ästhetische Wahrnehmung, sondern haben auch einen erheblichen Einfluss auf unsere Stimmung, Produktivität und Gesundheit. Eine bewusste Auswahl von Farben und Materialien kann daher nicht nur die Funktionalität eines Raumes verbessern, sondern auch das Wohlbefinden der Menschen, die ihn nutzen.

© Olivie Strauss - unsplash.com
© Olivie Strauss - unsplash.com

Farben sind mehr als nur ein ästhetisches Element – sie beeinflussen die psychische und körperliche Verfassung der Menschen. Die richtige Farbauswahl kann positive Effekte wie Beruhigung, Energie und Konzentration fördern, während falsche Farben Stress, Müdigkeit oder Unbehagen hervorrufen können. In Funktionsräumen, in denen Menschen regelmäßig arbeiten oder sich aufhalten, spielt die Farbwahl eine besonders große Rolle.


Farbauswahl je nach Funktionsraum
Büros und Arbeitsräume: Hier ist es wichtig, Farben zu wählen, die die Konzentration fördern und Ablenkungen minimieren. Sanfte Blau- und Grüntöne eignen sich gut, denn Blau ist eine beruhigende und entspannende Farbe, die die Konzentration fördert und den Blutdruck senkt, während leuchtende Farben wie Gelb oder Orange in kleinen Akzenten verwendet werden können, um Kreativität zu stimulieren.
Neutralen Farbenwie Beige und Grau schaffen eine ruhige, elegante Atmosphäre und fördern die Konzentration ohne Ablenkung. Besonders in Büros oder Arbeitsräumen, in denen Fokus und Effizienz gefragt sind, sind Grautöne und sanfte Beigefarben empfehlenswert. Auch sie harmonieren gut mit anderen Farbakzenten und sorgen für eine unaufdringliche, beruhigende Umgebung.
Küchen: In der Küche sollten warme, einladende Farben dominieren, die den Appetit anregen. Gelb, Orange oder auch erdige Töne wie Rot und Braun eignen sich gut. Zu viel Gelb kann jedoch auch zu Überstimulation führen, weshalb es wichtig ist, die Intensität der Farbe und ihre Platzierung im Raum zu berücksichtigen. Farben, die mit Natur und Nahrung in Verbindung stehen, können das Kochen zu einem angenehmeren Erlebnis machen.

Badezimmer: Hier werden oft kühlere Töne wie Blau, Türkis oder sanfte Grüntöne gewählt, da diese eine entspannende Wirkung haben und mit Wasser assoziiert werden. Grün hat eine beruhigende und ausgleichende Wirkung auf den Körper und fördert die Regeneration. Weiß und Grau sorgen für eine frische, hygienische Atmosphäre. In Küchen und Badezimmern ist Weiß eine beliebte Wahl, da es hygienisch wirkt und Räume größer erscheinen lässt. In zu großen Mengen kann es jedoch sterile oder ungemütliche Assoziationen hervorrufen.

 

Gesundheitsaspekte bei der Wahl der Materialien
Neben der Farbe spielt auch die Wahl der Materialien eine wichtige Rolle, insbesondere wenn es um die Gesundheit der Nutzer geht. Materialien in Funktionsräumen sollten sowohl ästhetische als auch ökologische und gesundheitliche Kriterien erfüllen. Im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Gesundheitsaspekte gibt es einige Schlüsselfaktoren, die zu berücksichtigen sind:
Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit
Holz: Holz ist ein natürliches, nachhaltiges Material, das in vielen Funktionsräumen eingesetzt wird. Es hat eine positive Auswirkung auf das Raumklima und trägt zu einer gemütlichen, warmen Atmosphäre bei. Bei der Auswahl von Holz sollte darauf geachtet werden, dass es aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, z. B. mit dem FSC-Siegel. Zudem ist Holz langlebig und kann im Falle einer Renovierung oder Umbauaktion wiederverwendet werden.
Kork: Kork ist ein weiteres umweltfreundliches Material, das besonders in Böden und Wandverkleidungen verwendet wird. Es ist nicht nur nachhaltig, sondern auch schalldämpfend, feuchtigkeitsbeständig und angenehm für die Füße – ein großes Plus in Funktionsräumen wie Küchen und Büros.
Recycelte Materialien: Für eine umweltbewusste Gestaltung eignen sich auch Materialien aus recyceltem Kunststoff, Glas oder Metall. Diese Materialien schonen Ressourcen und tragen zu einer Kreislaufwirtschaft bei.



Gesundheit und Raumklima
Luftqualität und Feuchtigkeitsregulierung: Bestimmte Materialien, wie z. B. Lehmputz oder Naturfarben, fördern die Feuchtigkeitsregulation und tragen zu einem gesunden Raumklima bei. Lehm hat die Fähigkeit, Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen und bei Bedarf wieder abzugeben, was vor allem in Badezimmern oder Küchen von Vorteil ist.
VOC-Emissionen: Viele konventionelle Farben und Materialien enthalten flüchtige organische Verbindungen (VOCs), die gesundheitsschädlich sein können. Diese Substanzen können Kopfschmerzen, Reizungen oder Allergien auslösen. Um die Luftqualität zu verbessern, sollten Materialien und Farben gewählt werden, die niedrige VOC-Werte aufweisen oder ganz ohne VOCs auskommen.

Antibakterielle Materialien: Besonders in Küchen und Badezimmern sind antibakterielle Materialien von Vorteil. Edelstahl oder spezielle Beschichtungen auf Oberflächen verhindern das Wachstum von Keimen und sorgen für eine hygienische Umgebung. Auch natürliche Materialien wie Bambus und Kork haben antimikrobielle Eigenschaften.


Ergonomie und Komfort
Weiche Materialien: In Funktionsräumen, in denen viel gestanden oder gearbeitet wird (z. B. in Büros oder Küchen), sind ergonomische Materialien wichtig. Ein softer, aber stabiler Bodenbelag wie Kork oder Teppichfliesen kann den Komfort beim Stehen erhöhen und die Gelenke entlasten.


Fazit
Die Auswahl von Farben und Materialien in Funktionsräumen ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden der Nutzer und die Raumwirkung. Farben beeinflussen die Stimmung und Produktivität, während die Wahl von gesunden, nachhaltigen Materialien das Raumklima verbessert und die Gesundheit fördert. Indem man auf die psychologische Wirkung von Farben und die gesundheitlichen Vorteile von ökologischen Materialien achtet, kann man Funktionsräume schaffen, die sowohl funktional als auch angenehm und gesundheitsfördernd sind.

>> S.B.